Ausstellung „Linear wird zirkulär“ auf :metabolon – Verpackungen aus recyclingfähigem Monomaterial von GIZEH Verpackungen GmbH & Co. KG

Seit April 2024 ist die Dauerausstellung „Linear wird zirkulär – vom Wissen zum Handeln“ am Innovationsstandort :metabolon in Lindlar für Besucherinnen und Besucher geöffnet. Sie präsentiert zirkulär hergestellte Produkte von Unternehmen aus der Region, unter anderem aus recyclingfähigem Monomaterial hergestellte Lebensmittelverpackungen von GIZEH Verpackungen GmbH & Co. KG.

Das Unternehmen GIZEH Verpackungen GmbH & Co. KG in Bergneustadt im Oberbergischen Kreis stellt Verpackungen aus Kunststoff-Monomaterial (PP-Monomaterial) her. Der in der Ausstellung präsentierte Becher ist das Ergebnis der Umstellung einer Verpackung, die zuvor aus mehreren Kunststoffen (Polypropylen, PP/ Polyethylenterephthalat, PET) bestand hin zu einer Verpackung aus 100% Polypropylen (PP). Damit besteht die Verpackung nur noch aus einem Materialtyp (Monomaterial). Bei der alten Verpackung galt der PET Deckel als nicht recyclingfähig, da dieser bei der Sortierung aus dem Gelben Sack in der Mischkunststoff-Sammlung (Sammelfraktion) landen würde und diese üblicherweise in die Verbrennung geht. Die neue Verpackung aus 100% PP hingegen ist recyclingfähig. Sie landet nach der Sortierung in der PP-Fraktion, welche eine der größten Sammelfraktionen aus dem gelben Sack darstellt. Das recycelte Material wird nach der Sammlung und Sortierung entsprechend gereinigt und dekontaminiert.

Der ausgestellte Verpackungsdeckel besteht aus recyceltem Polypropylen (rPP) aus dem gelben Sack. Das recycelte Material wird nach der Sammlung und Sortierung entsprechend gereinigt und dekontaminiert. Das Material erfüllt die hohen gesetzlichen Anforderungen an kosmetische Verpackungen und kann hier auch wieder eingesetzt werden. Über die Zugabe entsprechender Farben (Masterbatche) kann die gewünschte Deckelfarbe eingestellt werden. Für ein besseres Design der Deckeldekoration wurden In-Mould-Etiketten (In-Mould-Labeling, IML) entwickelt. Diese reichen über den äußeren Deckelrand. Durch die Verwendung eines sehr transparenten Polypropylens ist der Becher von außen ebenfalls optisch ansprechender geworden.

Becher und Deckel werden im Spritzgussverfahren hergestellt. Deckel und Dekoration (In-Mould-Etikett, IML) werden bereits in einen Verfahrensschritt in der Spritzgussmaschinen miteinander verbunden. Somit müssen keine weiteren Dekorationsverfahren nachgeschaltet werden, was auch den Energie- und Arbeitsaufwand minimiert.

Hüllen, sogenannte Sleeves, sind eine Möglichkeit Verpackungen hochwertig zu dekorieren. Oft bestehen diese aber aus verarbeitungstechnischen Gründen aus einem Material, welches sich von der Hauptverpackung unterscheidet. POF (Polyolefine) Sleeves hingegen bestehen aus einem Polyolefin mit einer Dichte, welche der Dichte von zum Beispiel Polypropylen (PP), das auch zur Gruppe der Polyolefine zählt, entspricht. Somit lassen sich Verpackungen mit dem gleichen Material dekorieren wie die Primärverpackung selbst. Dies erhöht wiederum die Recyclingfähigkeit des Gesamtgebindes.

Recyceltes PP lässt sich sowohl in Spritzguss- als auch Tiefziehanwendungen einsetzen. Es gelten die gleichen Bedingungen wie bei der Verarbeitung von Neuware. Optisch ist das Material meist hell bis dunkel grau (wenn nicht eingefärbt). Rezyklate aus sehr modernen Anlagen mit sehr guter Vorsortierung sind mittlerweile auch in weiß oder transluzent (leicht milchig) erhältlich

Mit einem digitalen Wasserzeichen können Kunststoffe besser erkannt und in der Recyclinganlage sortiert werden – nicht nur nach Materialtyp, sondern zum Beispiel auch nach ihrer Eignung für Lebensmittelanwendungen oder nach anderen spezifischen Eigenschaften. Verpackungen können unter anderem in einem geschlossenen Kreislauf zurück in die Herstellung neuer Verpackungen fließen, ähnlich wie es heute schon bei PET-Flaschen der Fall ist. Das Design der Verpackung kann unverändert bleiben. Das digitale Wasserzeichen (Digimarc) kann in jede Dekoration (Oberfläche oder Druckbild) über einzelne Pixel, welche unsichtbar für das menschliche Auge sind, eingebracht werden.

Produkte mit einem digitalen Wasserzeichen können in entsprechend nachgerüsteten Recycling-/ Sortieranlagen erkannt werden. Mit diesem Verfahren können beispielsweise Verpackungen für Lebensmittel und Nicht-Lebensmittel besser erkannt und getrennt sortiert werden. Ein Pilotprojekt in diesem Bereich ist Holy Grail 2.0. Mehr als 130 Mitgliedsunternehmen und Organisationen der Verpackungsindustrie, darunter GIZEH GmbH & Co. KG und JOKEY SE unterstützen aktuell dieses Projekt.

Zirkuläre Prinzipien wie Langlebigkeit und Reparierbarkeit der Produkte, Einsatz von Sekundärrohstoffen und Wege der Wiederverwertung werden bei den in der Ausstellung „Linear wird zirkulär – vom Wissen zum Handeln“ ausgestellten Werkteilen, Komponenten und Produkten vielfach schon am Anfang ihrer Wertschöpfungskette bei der Gestaltung mitgedacht: voll recyclebare Farbeimer und Fahrradmäntel, Lichtschalter aus 50% recycelten Fischernetzen, der Einsatz von Grasfasern in Zellstoffprodukten, wiederaufbereitete Kunststoffe für Lippenstifthülsen und selbstklebende Folien sowie die laserbasierte Sortierung im Aluminium-Leichtbau sind nur ein Ausschnitt der Vielfalt der in der Ausstellung präsentierten zirkulären Innovationen.

Sie sind neugierig geworden?

Besuchen Sie die Ausstellung „Linear wird zirkulär – vom Wissen zum Handeln“ auf :metabolon, Am Berkebach, 51789 Lindlar
Infos :metabolon:
https://www.bavweb.de/-metabolon/
Infos :bergische rohstoffschmiede:
www.bergische-rohstoffschmiede.de

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