Seit April 2024 ist die Dauerausstellung „Linear wird zirkulär – vom Wissen zum Handeln“ am Innovationsstandort :metabolon in Lindlar für Besucherinnen und Besucher geöffnet. Sie präsentiert zirkuläre Strategien zur Rückgewinnung von Wertstoffen, unter anderem im Rahmen der Aufbereitung von Rostaschen durch die refer GmbH.
Die refer GmbH in Leverkusen betreibt seit 2016 eine Rostaschenaufbereitungsanlage. Mit ihr werden rund 125.000 t/a Rostasche aus Hausmüllverbrennungsanlagen aufbereitet. Ein Teil der Asche besteht aus werthaltigen Eisen-, Nichteisenmetallen oder Edelstahl. Diese werden durch den Einsatz von Maschinentechnik zurückgewonnen. Die so aufbereitete Asche kann als mineralischer Ersatzbaustoff wiederverwendet werden und einen Teil der Primärrohstoffe im Bau ersetzen.
Ziel der Rostascheaufbereitung ist die möglichst vollständige Rückgewinnung der enthaltenen Wertstoffe und die Erzeugung einer möglichst reinen mineralischen Fraktion. Die Rostasche wird nach Anlieferung zur Verringerung des Feuchtigkeitsgehalts gelagert und zunächst grob mit einem Radlader oder Bagger vorsortiert. Im Aufbereitungsprozess erfolgt eine Separierung des Materials mit Hilfe von Siebung, Magnettrommeln, Wirbelstromabscheidern und Windsichtung. Die Aufbereitung kleinster Bestandteile (< 9mm) erfolgt über eine Feinkornseparation. Die Rückgewinnung von Edelstahl erfolgt über einen Induktionsscheider. Weitere Metalle, aber auch Unverbranntes werden in der Handsortierung ausgesucht.
Die Rostasche wird regelmäßig anhand von Analysen überwacht, um eine verlässliche Qualität der erzeugten Produkte zu gewährleisten. Sie kann als Ersatzbaustoff unter Berücksichtigung von bau- und umwelttechnischen Anforderungen im Straßenbau oder bei Erdbaumaßnahmen für Dämme, Wälle und Anschüttungen, im Bereich von Transportbeton und Betonwerksteinindustrie oder als Rohstoff für die Zementindustrie ihren Beitrag leisten. Ein Großteil der Schlacken wird als Ersatzbaustoff im Deponiebau verwertet. Die Beseitigung der Fertigschlacke auf Deponien ist rückläufig.
Die aussortierten Eisen (FE)- und Nichteisenmetalle (NE) können beliebig oft eingeschmolzen und damit recycelt werden. Es entstehen neue Produkte z. B. im Maschinenbau, Fahrzeugbau, in der Verpackungsindustrie oder der Elektroindustrie. Beispiele: Gerüste, Geländer, Nägel, Klammern, Rohre, Gestelle, Schmuck, Schrauben, etc.
Zirkuläre Prinzipien wie Langlebigkeit und Reparierbarkeit der Produkte, Einsatz von Sekundärrohstoffen und Wege der Wiederverwertung werden bei den in der Ausstellung „Linear wird zirkulär – vom Wissen zum Handeln“ ausgestellten Werkteilen, Komponenten und Produkten vielfach schon am Anfang ihrer Wertschöpfungskette bei der Gestaltung mitgedacht: voll recyclebare Farbeimer und Fahrradmäntel, Lichtschalter aus 50% recycelten Fischernetzen, der Einsatz von Grasfasern in Zellstoffprodukten, wiederaufbereitete Kunststoffe für Lippenstifthülsen und selbstklebende Folien sowie die laserbasierte Sortierung im Aluminium-Leichtbau sind nur ein Ausschnitt der Vielfalt der in der Ausstellung präsentierten zirkulären Innovationen.
Sie sind neugierig geworden?
Besuchen Sie die Ausstellung „Linear wird zirkulär – vom Wissen zum Handeln“ auf :metabolon, Am Berkebach, 51789 Lindlar
Infos zu :metabolon: https://www.bavweb.de/-metabolon/
Infos :bergische rohstoffschmiede: www.bergische-rohstoffschmiede.de