Die Idee zum zirkulären Bauen ist bei vielen verankert; der kulturelle Wandel allerdings, der mit einer veränderten Bauweise einhergeht, ist nicht immer so einfach.
Im Podcast Jetzt geht’s rund – Zukunft der Kreislaufwirtschaft spricht Anja Kuhn mit Prof. Dr.-Ing. Marco Hemmerling aus der Fakultät für Architektur, Institut für Gestaltung (IG) der TH Köln über experimentelles Forschen und anwendungsbezogenes Lehren für ein zirkuläres und ressourcenschonendes Bauen der Zukunft.
Wie Hausbau der Zukunft ressourcenschonendend und energieeffizient aussehen kann, das erforschen seine Studierenden bei der Planung und Errichtung entsprechender Demobauten im Rahmen der :bergischen rohstoffschmiede auf :metabolon. „Die Untersuchungen sollen allerdings nicht im Rechner stecken bleiben“, so Prof. Hemmerling. Die Motivation steigt, wenn Studierende die Planungen auch realisieren können. Zusammen mit Auszubildenden des Handwerks befassen sich die Architektur-Studierenden daher neben der Erforschung digitaler Prozesse in Bauvorbereitung und -planung sehr konkret auch mit der Umsetzung von konkreten Prototypen, den so genannten Demonstratoren vor Ort. Diese praktische Umsetzung erlaubt den beteiligten Auszubildenden und Studierenden eine hohe und produktive Identifikation mit dem Gestaltungs- und Bauprozess sowie die Erfahrung eines Mehrwerts ihrer Arbeit für die aktuelle Auseinandersetzung zum zirkulären ressourcenschonenden Bauen.
Den Demonstratoren liegt ein Konstruktionprinzip mit hohem Vorfertigungsgrad zu Grunde, mit dem, so Prof. Hemmerling „zwei Personen ihr Haus mit Akkuschrauber und Leiter selbst bauen können“.
Beim zirkulären Bauen bewegt sich die Forschung in sehr grundsätzlichen Fragestellungen, welche sich damit auseinandersetzen, was wir überhaupt von einem guten Leben und einer guten Wohnumgebung erwarten: Was brauchen wir wirklich als Wohnumgebung? Müssen wir alles neu bauen? Müssen wir beim Bauen so viel Material und Energie wie bisher verbrauchen?
„Wir sind froh, dass eine Bauherrin, in diesem Fall :metabolon, den Weg mit dem Bau der Forschungsdemonstratoren als Transportmittel für Lehren und Forschen ein Stück mit geht sowie ein Teil des Risikos trägt und dadurch auch die Richtung mit bestimmt, wo es im zirkulären Bauen zukünftig hingehen könnte.“
Sie erfahren in dieser Podcast-Folge:
- wie aus einer Studienidee ein greifbares und betretbares Projekt wird.
- wie wertvoll fächer- und gewerkeübergreifende Kooperationen sind.
- was das Projekt für die Zukunft des Bauens bedeutet.
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