Der diesjährige Lange Tag der Region des Verein Region Köln/Bonn e.V. fand in Kooperation mit dem Rhein-Erft-Kreis und dem Rhein-Kreis Neuss auf Schloss Paffendorf statt.
Sowohl der Rhein-Erft-Kreis als auch der Rhein-Kreis Neuss sehen sich in den kommenden Jahren und Jahrzehnten großen räumlichen, infrastrukturellen und wirtschaftlichen Transformationsaufgaben gegenüber. Mit Themen wie Energie- und Ressourcenwende, Klimaschutz und Klimawandelanpassung, Mobilitätswende oder Digitalisierung betrifft der Strukturwandel alle Lebensbereiche und wirkt in unterschiedlichem Maße in die gesamte Region Köln/Bonn hinein.
Direkter Austausch sowie eine vertrauensvolle regionale Zusammenarbeit sind wichtige Voraaussetzungen, um sich dieser Transformationsaufgaben zu stellen und um gemeinsam Zukunft zu planen und konkrete Projekte zu forcieren.
In diesem Sinne begann der Lange Tag der Region wie in jedem Jahr mit Exkursionen zu spannenden Orten und Projekten im Rhein-Erft-Kreis und dem Rhein-Kreis Neuss, an denen die vielfältigen Entwicklungs- und Umbauaufgaben in der Region anschaulich erfahrbar und beispielhaft diskutiert wurden.
Unter dem Motto Region im Wandel schloss der Abendempfang an die Exkursionen an. Im Fokus der Grußworte und Podiumsgespräche standen die aktuellen und künftigen strukturrelevanten Entwicklungen in der Region sowie die Herausforderungen und Chancen, die sich hier für die Zusammenarbeit und Umsetzung konkreter Projekte ergeben.
Gleichzeitig waren alle Gäste eingeladen, an mehreren großen Kartentischen zur Region Köln/Bonn ihre konkreten Anregungen und Projektvorschläge zu diskutieren und zu platzieren.
Im Anschluss hatten alle Anwesenden ausgiebig Gelegenheit, sich bei Getränken, Essen und Musik zu aktuellen regionalen Themen auszutauschen und den Abend in gewohnt kollegialer Atmosphäre ausklingen zu lassen.
Themen der Exkursionen waren
Tagebau/Terra Nova/Transformation mit dem Besuch von Forum :terra Nova sowie Tagebau Hambach und auf die Sophienhöhe,
Stadtentwicklung/Stadtlabor/Stadtwandel mit einem Gang über das zukünftige Gelände der Landesgartenschau 2026 in Neuss,
Raum/Richtung/Resilienz mit den Themen Klimawandel und Energiewende und deren großen Einfluss auf die räumlichen Entwicklungen im Rhein-Erft-Kreis,
Kraftwerk/Konversion/Kooperation mit einem Besuch des 1955 in Betrieb genommenen und 2021 endgültig stillgelegten Kraftwerk Frimmersdorf II – Anfang der Siebzigerjahre das größte Braunkohlekraftwerk der Welt – und einer Diskussion über den laufenden Transformationsprozess,
Energie/Ertrag/Ernten mit einer Auseinandersetzung über die drei Säulen der Energiewende: Erzeugung, Verteilung und Speicherung regenerativ erzeugter Ener-
gie an de Standort Neurather Höhe mit seinem Testfeld für Binnenland-Windenergieanlagen, Bedburg mit bereits realisierten Energieprojekten, beim Projekt SmartQuart und sowie bei einer Ressourcenschutzsiedlung auf einem ehemaligem Tagebaugebiet,
Chemie/Change mit Besuchen beim Energy and Chemicals Park Rheinland in Wesseling, Chemiepark Knappsack in Hürth sowie des Projekts AI Village Hürth,
Land/Leben/Leidenschaft mit einem Besuch des Projektvorhabens „Food Campus“ Elsdorf, Forschungs- und Innovationsstandort für Bioökonomie mit dem Schwerpunkt Lebensmittel,
Innovation/Inkubatoren/Industrie mit einem Besuch des Neusser Hafens als einer der größten Binnenhäfen Europas, logistisches Drehkreuz der regionalen Industrie und Zugang zur
Wasserstraße Rhein,
Forschung/Fortschritt/Freizeit mit Besuchen des geplanten Campus Rhein-Erft
der TH Köln in Erftstadt mit den Studienschwerpunkten Nachhaltige Raumentwicklung, Infrastruktursysteme und Geoinformatik, beim Naturparkzentrum Gymnicher Mühle sowie beim außerschulischen Lernort Energie-Kompetenz-Zentrum Rhein-Erft-Kreis,
Paddeln/Pauken/Piste mit Besuchen bei der NRW-Sportschule Dormagen, dem Alpenpark Neuss und der ersten Skihalle Deutschlands,
Skulptur/Synthese/Schlosspark mit dem Besuch der ehemalige Nato-Raketenstation in Hombroich, heute einzigartiger Ort der Entwicklung von Kunst und Architektur sowie der kulturhistorischen Anlage Schloss Dyck und dem vom Bund geförderten Projekt „Klimaneutrale Schloss- und Parkanlage der Stiftung Schloss Dyck“,
Kulturerbe/Kletterturm/Kloster mit Besuchen des Schloßes Augustusburg, dem TurmX in Brühl, Europas höchsten Kletterturm sowie einer Fahrt nach Pulheim mit seinen neuen und etablierten Kulturformate, wie der LiteraturHerbst Rhein-Erft als Teil des Rheinischen Kultursommers oder die KunstTage Rhein-Erft,
Backstein/Bäume/Baudenkmal mit der Erkundung von Schloss Paffendorf in Bergheim und seinem mit außergewöhnlicher Flora ausgestatteter Schlosspark,
Tagebau/Transformation/Technologie mit einer Fahrt zum und in den Tagebau Garzweiler, einem weiteren bereits rekultivierten Tagebaugebiet sowie zu einem realisierten Windpark und PV-Projekt.
Mit dem jährlich stattfindenden Langen Tag der Region am 21. Juni existiert seit 2001 ein Veranstaltungsformat mit Tradition, in dessen Rahmen sich die Akteur*innen der Region Köln/Bonn Jahr für Jahr darüber austauschen und verständigen, wie sie ihre Zukunft gemeinsam gestalten wollen. Im jährlichen Turnus wandert der Lange Tag dabei durch die Region Köln/Bonn.