Unternehmen werden sich bewegen müssen, um zukünftig zirkulärer zu werden.
Dies war der einhellige Tenor in der Online-Informationsveranstaltung vom 30. März 2022 zum Thema „Zirkuläre Wertschöpfung – Chancen für Unternehmen in den Kreisen Oberberg, Rhein-Berg und Rhein-Sieg“ des Netzwerks Zirkuläre Wertschöpfung Bergisches RheinLand in Kooperation mit den Wirtschaftsförderungen der drei Kreise.
Daniel Helm, Inhaber und Geschäftsführer von Helm design Möbelmanufaktur in Troisdorf, Peter Barlog, Mitinhaber der Barlog Plastics GmbH in Overath und Michael Schmitz, Leiter Marketing und Kommunikation sowie Nachhaltigkeitsexperte bei Jokey SE in Wipperfürth erläuterten im Gespräch mit dem Projektteam der :bergischen ressourcenschmiede sowie 35 Teilnehmenden aus Unternehmen, Wirtschaftsförderungen, Forschung und Beratung ihre Aktivitäten zu zirkulärer Wertschöpfung in ihren Unternehmen.
„Eine lineare Wirtschaft kann nicht mehr funktionieren“, so Peter Barlog. Vielfach sind es – wie auch bei ihm – Unternehmens- und Geschäftsführungen, die anfangen ihre Fühler in das Thema Kreislaufwirtschaft auszustrecken. Sie suchen einen konkreten Hebel im Unternehmen, an dem sie ansetzen können. Bei Barlog war der erste Schritt, zu schauen, wo das Unternehmen zu den internationalen Klimazielen beitragen kann. Es stellte um auf Öko-Strom. „Wir holen unsere Kundinnen und Kunden in Bezug auf Ressourcensparen früh ab“ sagt Daniel Helm. Die Firma Helm hat bereits seit 2017 eine Strategie zum Einsparen von Treibstoff und Zeit aus Vor-Ort-Besuchen durch eine automatische Video-Produktentwicklung. Gleichzeitig ist das Unternehmen früh mit seinem Hauptlieferanten über Möglichkeiten des Recyclings ins Gespräch gegangen. Ergebnis ist der Einsatz von Mehrwegtransportcontainern. Zirkuläre Wertschöpfung und Nachhaltigkeit betreffen das gesamte Umfeld eines Unternehmens. Das ist die Erfahrung von Michael Schmitz von der Firma Jokey. Als Nachhaltigkeitsexperte ist er an dem Thema schon seit den 90er Jahren dran insbesondere mit der Fragestellung, wie ein Plastikverpackungseimer aus dem Non-Food-Bereich effizient ins Recycling zurück gebracht werden kann. Sein langfristiges Ziel ist es, zu Verpackungsprodukten aus Plastik zu kommen, die aus Mono-Materialien bestehen. In diesem Sinne sieht Schmitz im Eco-Design den zentralen Ansatz, Produkte kreislauffähig zu gestalten.
Alle drei Gesprächspartner sehen Vorteile darin, Netzwerke mit anderen Unternehmen zu bilden. Wichtig sei der gegenseitige Austausch darüber, welche Themen die einzelnen Unternehmen bewegen und mit welcher Sichtweise die anderen auf das Thema schauen. Nur so sei es schließlich möglich, auch einmal selber die Perspektive und den Blick auf die eigenen Fragestellungen wechseln zu können. In einem sind sich alle drei Gesprächspartner einig: „Durch den Green Deal führt kein Weg zurück. Wir werden uns bewegen müssen, um deutlich nachhaltiger zu werden.“