17. Runder Tisch Zirkuläre Wertschöpfung Nordrhein-Westfalen am 23. Juni 2025

Von li. nach re.: Dr. Marc-Oliver Pahl, Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr NRW, Monika Lichtinghagen-Wirths, Bergischer Abfallwirtschaftsverband; Dagmar Grote Westrick, Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie NRW; Cornelius Laaser, Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr NRW

Am 23.06.2025 tagte der 17. Runde Tisch Zirkuläre Wertschöpfung NRW im Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr NRW (MUNV). Nach der Eröffnung der Sitzung durch Monika Lichtinghagen-Wirths, Bergischer Abfallwirtschaftsverband (BAV) und der Begrüßung durch Cornelius Laaser, MUNV NRW boten mehrere Mitgliedsorganisationen des Runden Tisches einen Einblick in ihre aktuellen Aktivitäten.

Norbert Reichl, Food-processing Initiative e. V. stellte das Verbundvorhaben CirQualityOWLplus aus Ostwestfalen/Lippe vor.

Norbert Reichl, Food-Processing Initiative e.V./CirQualityOWLplus

Mit CirQualityOWLplus haben sich 11 Partnerorganisationen aus Ostwestfalen-Lippe zusammengetan, um aktuelle Fragestellungen aus der Praxis anzugehen. Aus Branchen-Innovationsnetzwerken, Unternehmensverbänden, Kommunen und Forschungseinrichtungen entsteht ein Partnerverbund, der kooperativ, kollaborativ und branchenübergreifend arbeitet. Aktionsfelder und sektorübergreifende Allianzen bündeln sich in den Bereichen Qualifizierung künftiger Fach- und Führungskräfte für Circular Economy, Aspekte eines zirkulären Supply Chain Managements (SSCM), Bauwende zum zirkulären Denken und Wirtschaften sowie Abfall- und Kreislaufwirtschaft der Zukunft für OWL.

Christina Scharrenbroch, Verband der deutschen Möbelindustrie, stellte das jüngst gemeinsam mit Partnerorganisationen aus der Branche gestartete Pilotprojekt „Material Re:Turn“ vor. Bei dem Modellprojekt geht es um ein neuartiges Rücknahmesystem für alte Möbel. Im Fall des Kaufs einer neuen Küche wird die gebrauchte Küche von einem Monteurteam abgebaut, um entweder nach einer Aufbereitung eine weitere Verwendung zu finden oder aber die Rohstoffe im Rahmen des stofflichen Recyclings wieder in die Produktion neuer Küchen zurückzuführen. Auf diese Weise kann der Altholzanteil in Holzwerkstoffen erhöht und der Bedarf an Frischholz für die Möbelherstellung reduziert werden.

Isabel Drake, Handwerkskammer Münster

Isabel Drake und Mario Heinemann, beide Handwerkskammer Münster berichteten von Aktivitäten aus der Kreislaufwirtschaftsregion Münsterland  und speziell zu der Weiterentwicklung des Demozentrum Bau und Energie. Die Projektinitiative Kreislaufwirtschaftsregion Münsterland bündelt vorhandene Stärken, bringt Akteure zusammen und baut ein umfassendes Kompetenznetzwerk zu zirkulärer Wertschöpfung auf. Ziel ist es dabei, die Unternehmen in der Region gezielt zu befähigen, ihre Geschäftsmodelle nachhaltiger zu gestalten und zirkuläre Wertschöpfungsketten zu etablieren. Verantwortliche in Unternehmen erhalten praxisnahe Unterstützung, um den Übergang zur Kreislaufwirtschaft erfolgreich zu gestalten.

Christina Guth, Allianz Zukunft Reifen (AZuR) präsentierte Projektideen zirkuläres Wirtschaften mit Reifen in NRW. Die Allianz Zukunft Reifen (AZuR) ist ein Netzwerk, das sich 2020 gegründet hat und sich seitdem für eine nachhaltige Reifen-Kreislaufwirtschaft in Europa engagiert. Über 87 Partner aus Industrie, Handel und Wissenschaft decken alle Segmente der Tire Circular Economy ab. Im interdisziplinären Teamwork werden neue Lösungen für einen ökologisch wie ökonomisch ausgerichteten Reifen-Kreislauf entwickelt.

Christina Guth, Allianz Zukunft Reifen (AZuR)

Das Netzwerk engagiert sich politisch, sowie in Medien- und Öffentlichkeitsarbeit und fördert Kooperationen, sowie Forschung- und Entwicklung. Die Aktivtäten des Netzwerkes umfassen Projektgruppen, regelmäßige digitale Treffen, ein jährliches Partnertreffen, sowie unterschiedliche Veranstaltungen nach Bedarf und aktive Netzwerkarbeit.

Unter der Perspektive des lebenslangen Lernens stellte Dr. Bettina Knothe, Bergischer Abfallwirtschaftsverband (BAV), Projekt  :bergische rohstoffschmiede Formate zum Wissens- und Kompetenztransfer zu zirkulärer Wertschöpfung im Bergischen RheinLand vor. Die Formate beziehen sich auf zwei zentrale Handlungsfelder der :bergischen rohstoffschmiede: (1) einer regionalen Ressourcenwende im Rahmen einer nachhaltigen eigenständigen Regionalentwicklung des Bergischen RheinLands sowie (2) einer beruflichen Bildung für nachhaltige Entwicklung mit dem entsprechenden regionale Wissens- und Kompetenztransfer zu zirkulärer Wertschöpfung.

Dr. Bettina Knothe, Bergischer Abfallwirtschaftsverband (BAV)

Ziele sind der Aufbau eines regionalen Innovationssystems für zirkuläre Wertschöpfung sowie ein Technologie-, Wissens- und Kompetenztransfer  zu zirkulärer Wertschöpfung zwischen den regionalen Akteuren. Im Fokus standen Angebote für Wirtschaftsakteure und Fachkräfte sowie für die Bereiche Berufsorientierung und Berufsausbildung.

Eine neue Kommunikationsplattform auf LinkedIn zum Thema Recycling kritischer Rohstoffe in NRW stellte Mareike Eckhardt, Kompetenzzentrum Umweltwirtschaft.NRW (KNUW) vor. Die Plattform kommuniziert zentrale Inhalte und Ergebnisse KNUW-Green Economy Papers zur Analyse der gegenwärtigen Rohstoff-Vulnerabilitäten Nordrhein-Westfalens mit spezifischem Fokus auf grüne Technologien und Branchen, die in den kommenden Jahren einen Transformationsprozess hin zur Klimaneutralität vollziehen werden.

Marieke Eckhardt, Kompetenzzentrum Umweltwirtschaft.NRW (KNUW)

Zu diesem Thema ergänzt die Studie bereits bestehende Analysen, u.a. die Rohstoffsteckbriefe der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, mit einer spezifischen Betrachtung der nordrhein-westfälischen Importverflechtungen auf Basis aktueller Handelsdaten.

Die Sitzung endete um 17.00 Uhr. Anschließend kamen alle Teilnehmenden zum gemeinsame Get-Together und Netzwerkaustausch zusammen.

 

 

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert