Nachhaltigkeit und zirkuläre Wertschöpfung – zwei Seiten einer Medaille
Nachhaltigkeit und zirkuläre Wertschöpfung werden vielfach noch als getrennt voneinander umzusetzende Konzepte oder Prinzipien verstanden. Tatsächlich aber bedingen sich beide und bieten im Rahmen eines integrierten Verständnisses beider sowohl einen normativen als industriepolitischen Rahmen für eine vorsorgende regenerative Wirtschaftsweise.
Hier sind einige der wichtigsten konkreten Verbindungen zwischen Nachhaltigkeit und zirkulärer Wertschöpfung:
Ressourcenschonung und Kreislaufwirtschaft
- Nachhaltigkeit zielt darauf ab, den Verbrauch natürlicher Ressourcen zu minimieren, um die Umwelt und die Lebensgrundlagen derzeitiger und zukünftiger Generationen zu sichern.
- Zirkuläre Wertschöpfung stärkt diese Dimensionen von Nachhaltigkeit mit den Prinzipien Vermeidung, Wiederverwendung, Aufbereitung, Umnutzung und Recycling von Materialien, Ressourcen werden über den Lebenszyklus eines Produkts hinweg effizient genutzt. Der Übergang von der linearen zu einer zirkulären Wirtschaft reduziert den Bedarf an neuen Rohstoffen vermeidet und verringert anfallende Reststoffe.
Reduktion von Reststoffen und Emissionen
- Zirkuläre Geschäftsmodelle konzentrieren sich darauf, Reststoffe zu vermeiden, indem Produkte und Dienstleistungen so designt werden, dass sie am Ende ihrer Lebensdauer wieder in den Produktionskreislauf zurückgeführt werden können. Dies trägt zur Reduzierung von Emissionen und Deponieabfällen bei und unterstützt die nachhaltige Entwicklung, indem die Belastung der Umwelt minimiert wird.
Nachhaltiges Design und Produktlebenszyklus
- Nachhaltigkeit in der zirkulären Wertschöpfung fordert ein umweltfreundliches Design von Produkten, welches Langlebigkeit, Reparierbarkeit, Umnutzung, Wiederverwendung fördert.
- Ein Produkt, das für eine längere Lebensdauer ausgelegt ist und leicht wiederverwendet oder recycelt werden kann, trägt zu einer nachhaltigen Ressourcennutzung bei und fördert die Kreislaufwirtschaft.
Energieeffizienz und Ressourcennutzung
- Zirkuläre Wertschöpfung unterstützt den Einsatz erneuerbarer Energien und energieeffizienter Technologien, um den CO2-Fußabdruck von Produktionsprozessen zu minimieren.
- Dies entspricht den Prinzipien der Nachhaltigkeit, welche auf einen klimaneutralen Einsatz von Energie und die effektive Nutzung von Ressourcen abzielen.
Wirtschaftliche Resilienz und soziale Verantwortung
- Zirkuläre Wertschöpfung fördert langfristig wirtschaftliche Resilienz. Unternehmen können im Rahmen einer zirkulären Wirtschaftsweise Kosten durch Wiederverwendung, Recycling und den Einsatz von Sekundärrohstoffen in der Produktion senken.
- Zudem erschaffen sich Unternehmen das Potenzial, neue Arbeitsplätze in Bereichen wie Recycling, Reparatur, Upcycling, Wartung und Beratung bei der nachhaltigen Produktentwicklung zu schaffen.
- Zirkuläre Geschäftsmodelle stärken soziale Verantwortung, da sie auf faire Arbeitsbedingungen und ethische Produktion setzen.
Zirkuläre Geschäftsmodelle und nachhaltiges Konsumverhalten
- In der zirkulären Wirtschaft werden Geschäftsmodelle entwickelt, die auf dem Prinzip „Nutzen statt Besitzen“ basieren. Dies sind beispielsweise Leasing, Sharing oder Reparatur- und Wartungsdienste.
- Diese Geschäftsmodelle, welche Produktion und begleitende Dienstleistungsangebote integrieren, fördern das Bewusstsein für nachhaltiges Konsumverhalten.
- Verbraucherinnen und Verbraucher beanspruchen auf diese Weise weniger Ressourcen und verlängern durch ihr Nutzungsverhalten den Lebenszyklus von Produkten.
Zusammenfassung
- Nachhaltigkeit bezieht sich auf die Fähigkeit, Bedürfnisse zu befriedigen, ohne die Ressourcen der Erde zu erschöpfen oder die Umwelt zu schädigen. Das bedeutet, soziale, wirtschaftliche und ökologische Aspekte in der Weise in Einklang zu bringen, dass die jetzt lebenden Gesellschaften auf der Erde gerechte Bedingungen für die Sicherung ihrer Existenzgrundlagen und gleichzeitig die kommenden Generationen eine lebenswerte Zukunft haben. Nachhaltige Entwicklung ist vor diesem Hintergrund eine wertebasierte Strategie.
- Zirkuläre Wertschöpfung zielt darauf ab, den Lebenszyklus von Produkten zu verlängern, Rohstoffe einzusparen, Ressourcen zu schützen und Reststoffe zu minimieren, im besten Falle zu vermeiden minimieren. Dies alles geschieht durch Strategien wie Recycling, Wiederverwendung und die Entwicklung von Produkten, die leicht repariert oder aufbereitet werden können. Der Fokus liegt darauf, Materialien und Ressourcen in einem geschlossenen Kreislauf zu halten, anstatt sie nach einmaligem Gebrauch zu entsorgen. Zirkuläre Wertschöpfung ist dementsprechend ein in letzter Konsequenz eine auf stoffwirtschaftliche Prinzipien ausgerichtete wirtschaftspolitische Strategie.
- Beide Prinzipien – Nachhaltigkeit und zirkuläre Wertschöpfung – haben stoffwirtschaftlich die grundsätzliche Zielsetzung, Ressourcen effizienter zu nutzen und die Umweltbelastung zu reduzieren. In diesem Sinne fördert zirkuläre Wertschöpfung in Unternehmen sowie bei Verbraucherinnen und Verbraucher nachhaltige Praktiken ind regt dazu an, bewusster mit Ressourcen umzugehen und innovative Lösungen für Produkte und Dienstleistungen sowie Nutzung und Gebrauch zu finden.
- In diesem Sinne sind Nachhaltigkeit und zirkuläre Wertschöpfung konzeptionell und stoffwirtschaftlich eng miteinander verbunden. Beide fördern sich gegenseitig in dem Bemühen, eine umweltfreundliche, ressourcenschonende und langfristig tragfähige Wirtschaft zu schaffen.