Wir werden zukünftig nicht darum herum kommen, mehr Abfallberaterinnen und Abfallberater einzustellen.
Im Podcast Jetzt geht’s rund – Zukunft der Kreislaufwirtschaft spricht Anja Kuhn mit Philip Heldt, Referent für Ressourcenschutz und Wasser im Bereich Ernährung und Umwelt bei der Verbraucherzentrale NRW e.V. über deren Beratungsspektrum für Bürgerinnen und Bürger zu Umwelt-, Klima- und Arbeitsschutz sowie für kommunale Abfallwirtschaftsbetriebe zu relevanten Themen der kommunalen Abfallwirtschaft.
Für letztere sind Stadtsauberkeit und Mülltrennung zentrale Beratungsthemen. Gerade bei der Stadtsauberkeit sind die steigende Menge an Müll insbesondere von To-go Verpackungsmüll im Stadtbereich und auf Stadtfesten sowie der entsprechend steigende Bedarf an Personal zentrale Herausforderungen.
Philip Heldt erzählt, dass sich die Zahlen des To-Go-Mülls erheblich gesteigert haben und beschreibt deren Folgen für die Stadtsauberkeit und die Abfuhr des Mülls. Die Verbraucherzentrale ist direkt in Kommunen unterwegs, spricht mit Gastronominnen und Gastronomen über die Einhaltung der Mehrweg-Verpackung für To-Go-Speisen- und Getränke und berät bei Verbraucherfragen.
Richtige Mülltrennung und vor allen Dingen das Bewusstsein zu schaffen, wie Geräte und die darin verbauten Rohstoffe für die Wiederverwendung entsorgt werden müssen, spielen bei Philip Heldts Arbeit eine große Rolle. Er meint, dass mit mehr Bildungsarbeit auch die Trennqualität steigen würde.
Generell ist richtige Mülltrennung gerade am Ende wichtig. Ca. 60% der Elektrogeräte, die auf die Wertstoffhöfe kommen, sind noch voll funktionsfähig, Hier zeigt sich, dass das Thema Re-use noch ein enormes Potenzial hat. Das Marktsegment für den Wiederverkauf gebrauchter Produkte ist aktuell jedoch sehr klein – teilweise aufgrund von Statuskonsum, mangelnde Verfügbarkeit von Gebrauchtwaren oder Angst von mangelnder Hygiene. Hier gibt es noch sehr viel Luft nach oben. Dabei ist die CO2-Emission bei einer Neuproduktion von vielen Produkten erheblich höher als die entsprechenden Emissionen im Verlauf ihrer Nutzung – bei Waschmaschinen etwa sind es 30%, bei Mobiltelefonen sogar 90%.
Aus Philip Heldts gibt es schon viele Möglichkeiten nachhaltig und ressourcenschonend zu konsumieren, die Menschen müssen nur dafür begeistert werden.
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